Geschichte der Goebel Porzellanfabrik
Goebel - gegründet von Vater und Sohn

Im Jahre 1871 lebte Franz Detleff Göbel (FDG) und sein Sohn William (WG) in der alten Stadt Öslau, in der deutschen Thüringer Region - berühmt für sein exquisites Porzellan. FDG war ein Großhändler in Porzellan und verfolgte Ambitionen seine eigene Produktion zu beginnen. 1871 gründete er das Unternehmen zusammen mit seinem Sohn.



Fest entschlossen, Porzellan zu schaffen
Schieferstifte und Kindermurmeln waren der Ausgangspunkt, denn FDG konnte noch keine richtige Porzellanproduktion finanzieren. Außerdem weigerte sich der Herzog von Coburg, eine Porzellanfabrik in der Stadt zuzulassen, da er große Angst vor einem großen Stadtbrand hatte. Dennoch war Franz D. Göbel entschlossen, eine neue Porzellanfabrik zu gründen.
Mit Recht fand er Öslau und wählte sie für seine Nähe am Röden, den Überschuß an Arbeit und für den Reichtum an natürlichen Tonvorkommen. Bewaffnet mit dem Geld aus der Herstellung von Schieferstiften und Kindermurmeln, bestand FG nach ein paar Jahren darauf, die Erlaubnis des Herzogs zu erhalten, eine Fabrik zu bauen. Der Herzog konnte kaum ablehnen, und 1876 wurde das erste Gebäude erhoben.
Exporte auf den amerikanischen Markt
1876 fand die erste Porzellanproduktion von Göbel statt. Von Anfang an bestand der Großteil der Produktion aus herausragenden Figuren und Geschirr. Als FG älter wurde, übernahm sein Sohn William.
William, geboren mit dem Talent der Trend-Spotting, erweiterte die Produktion und schickte seinen 16-jährigen Sohn Max Louis nach Amerika. WG war von einem erheblichen Exportpotenzial in die USA überzeugt und Max Louis wurde entsendet, um die Trends zu erkennen und der Fabrik zu berichten, um mit der Produktion von amerikanischen Produkten zu beginnen.
Der Beginn der Figurenproduktion
Mit William Göbel wurde eine Figurenproduktion gestartet - das ist heute die Haupttätigkeit. Max Louis (ML) war ein energischer und dynamischer junger Mann, der es in Amerika allein schaffte. Er arbeitete mit Marshall Field und anderen großen amerikanischen Unternehmen zusammen.
Um 1911 war ML wieder in Öslau. Nach dem Tod seines Vaters übernahm ML das Familienunternehmen mit genügend geschäftlichem Know-how und Energie, um das Unternehmen ins 20. Jahrhundert zu schicken.
Nach dem Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Europa urbanisiert und die Industrialisierung stieg an. ML war entschlossen, nach Geschmack und Einkommen einer neuen Arbeiterklasse zu produzieren. Einige der besten Bildhauer Europas wurden von den Göbel Studios engagiert, und Max Louis knüpfte Freundschaften mit zeitgenössischen Künstlern. Populäre Kunstwerke wurde als Grundlage für die Herstellung von dekorativen Figuren verwendet.
Innovativ trotz Krise
Während des Ersten Weltkriegs mussten viele deutsche Unternehmen aufgrund der enormen Inflation schließen. Göbel hat jedoch überlebt, und die Krise hat das Unternehmen nie daran gehindert, Neues zu schaffen und zu erneuern. Bis 1926 wurde feinkörniges Steingut zum Repertoire hinzugefügt.
Der plötzliche Tod von Max Louis Göbel nach 18 Jahren Führung und der gleichzeitige Absturz des amerikanischen Aktienmarktes erschütterten jedoch die Goebel Fabrik bis in Ihrem Fundament. MLs Tod markierte das Ende einer höchst innovativen Ära. Glücklicherweise waren der Sohn von Max Louis Franz Göbel und Schwiegersohn Dr. Eugen Stocke - zwei käufliche Geschäftsleute - bereit, den Staffelstab zu erhalten.
Mit dem Zusammenbruch des amerikanischen Aktienmarktes stürzte die ganze Welt in eine Wirtschaftskrise von Proportionen und mit der Welt, Deutschland, die bereits von der brüllenden Inflation betroffen war. Goebel versuchte sein Bestes, um weiterzumachen wie sonst üblich, und ihr Überleben hing einzig und allein von ihrer Innovation ab. Öslau wurde in Rödental umbenannt.
Erkenntnis der Trends
Wie sein Großvater William Göbel wurde Franz Göbel mit dem Talent geboren, die Trends seines Marktes zu spüren. Mitte der dreißiger Jahre fühlte FG, dass die Fabrik ein neues Produkt brauchte. Zufällig stieß er auf Kunstkarten mit süßen kleinen Kindern.
Er dachte, dass wenn man kleine Figuren von diese Zeichnungen machte, dann wurden die Freude und die Unschuld der kleinen Kinder den bedürftigen deutschen Bevölkerung ein Bisschen Trost und Ermutigung bringen, weil Sie mit der Krise der dreißiger Jahre im Verkrigsdeutschland kämpfte.
Schwester Hummel und die Hummel-Figuren
Die Karten basierten sich auf den Zeichnungen der jungen franziskanischen Schwester Maria Innocentia Hummel. Franz besuchte die Schwester und begann Verhandlungen mit dem Kloster Siessen. Eine Vereinbarung wurde getroffen und eine aufregende Zeit folgte mit der Entwicklung der Hummel-Figuren.
In Zusammenarbeit mit den Künstlern in Göbel entwickelte Schwester Hummel eine neue für die Figuren geeignete Farbpalette von Glasuren. Am 9. Januar 1935 wurde eine Vereinbarung unterzeichnet, die Göbel Monopol der Produktion und des Verkaufs der Hummelfiguren einräumte.
Dieses Datum wurde später als offizieller Geburtstag der Hummel-Figuren festgelegt. Während der Leipziger Frühjahrsmesse im März 1935 wurden die Figuren zum ersten Mal vorgestellt, mit sofortigem Erfolg.
Die WWII-Beschränkungen und Bomben zu überleben
Nach Beginn des Hitlerkriegs 1939 wurde die gesamte Produktion von Dekor- und Kunstwaren beschränkt, und Goebel durfte die Figuren nur für den Export herstellen, um Hitler Fremdwährungen zu garantieren. Gleichzeitig erhielt die Fabrik den Auftrag, Speisetische für die deutsche Armee herzustellen. Viele deutsche Fabriken wurden während des Krieges bombardiert, aber zum Glück ist Göbel nichts passiert.
Die Herstellung von Figuren für den Heimmarkt wurde natürlich unmittelbar nach Kriegsende wieder aufgenommen. Die Popularität hörte während des Krieges nie auf. Nach dem Krieg landete die Göbel Porzellanfabrik in der US-Zone. Jetzt verliebten sich die amerikanischen Soldaten in die süßen Kinderfiguren, und viele wurden an amerikanische Soldaten in Deutschland verkauft oder in die Vereinigten Staaten exportiert.
Schwester Hummels tragischer Tod
Eine Tragödie traf die Fabrik, als Maria Innocentia Hummel 1946 im Alter von nur 37 Jahren starb. Zum Glück hinterließ sie eine Fundgrube an Zeichnungen - die Grundlage neuer Figuren. Die Produktion hörte nie auf. Ein neues Abkommen wurde mit dem Kloster Siessen geschlossen. Das Kloster hatte nun das Recht, die Herstellung einer Figur abzulehnen, wenn ihrer Meinung nach die Figur nicht den Stil und die Qualität von Schwester Hummels Werk ausstrahlte.
Der jährliche M.I. Hummel Teller
Die Göbel Fabrik erlebte in den Nachkriegsjahren eine beträchtliche Expansion und Entwicklung, aber die traditionelle Handbemalung wurde strikt beibehalten.
1971 wurde ein völlig neues Sammlerstück geboren, als Göbel seinen M.I. Hummel-Jahresteller mit den wunderbaren kleinen Figuren der Hummel-Zeichnungen herausgab. Der Teller gewann sofort Popularität unter die Leute, die bereits die kleinen Figuren liebten.
Die M.I. Hummel Weihnachtsglocke und zwei kleine Freunde
Der Göbel Sammlerklub wurde 1977 in den Vereinigten Staaten gegründet. 1989 wurde der Name in The M.I. Hummel Club geändert. Bis dahin war die Mitgliederzahl mehr als 300.000. Ab den 1970er Jahren wurden die Porzellanfiguren zu einem wichtigen Bestandteil der Produktion der W. Göbel Porzellanfabrik.
Eine weitere Neuheit wurde 1993 eingeführt, als Göbel die M.I.Hummel Weihnachtsglocke einführte. Aufgrund der großen Nachfrage schuf Göbel 1999 die Nina & Marco-Figuren - zwei kleine Freunde.
Goebel mit großer Vielseitigkeit
Um die Jahrtausendwende sah die Zukunft rosig aus und die Künstler hatten noch viele Ideen für neue Figuren. Die sechste Generation von Göbels führt das Unternehmen, vertreten durch Wilhelm und Christian Göbel sowie Ulrich und Detlev Stocke.
Goebel ist eine Firma von großer Vielseitigkeit. Zum Beispiel wurde die Firma von Daimler-Chrysler im Jahr 2003 kontaktiert. Der Auftrag war, eine Statue von "Die Frau und die zwei Adler" ursprünglich der Preis von "The Atlantic Crossing" im Jahr 1905 zu schaffen. Nun sollte sie der Preis der "NewYork - Cuxhaven / Hamburg Race" im Juli 2003 sein. Die größte Regatta überhaupt, die jemals in Hamburg war.




